KOSS: Kompetenzorientierte Arbeit in stationären Settings
Die KOSS-Methodik konkretisiert die Kompetenzorientierung für die Arbeit in Heimen, in begleiteten Wohnformen, in Kliniken etc. KOSS stellt Instrumente für die Diagnostikphase im stationären Rahmen zur Verfügung und leitet daraus Handlungsziele und konkrete Arbeitspunkte für die Interventionsphase ab. KOSS strukturiert den Aufenthalt in drei Lernebenen und benennt die spezifischen Aufgaben, die das Team sowie die fallführende Fachperson für gelingende Lern- und Entwicklungsprozesse der Klientinnen/Klienten zu bewältigen haben. Neben den klientenbezogenen Prozessen (Primärprozessen) fokussiert KOSS auch die Teamprozesse und unterstützt die Prozessgestaltung in der Organisation (Sekundärprozesse).
KOSS wurde ab 2006 in mehreren Organisationen der stationären Jugendhilfe der deutschen Schweiz implementiert. Eine erste umfassende Evaluationsstudie wurde im Herbst 2012 durchgeführt. Eine Erweiterung der Methodik für über 25-jährige Klienten wurde im Jahr 2019 im Rahmen eines Implementierungsprojekts für eine Therapiestation im Kanton Zürich umgesetzt. Die konsolidierte Methodik liegt als Manual in einer vierten, vollständig überarbeiteten und erweiterten Version vor (Cassée, 2020).