KORJUS: Kompetenz- und Risikoorientierung in der Jugendstrafrechtspflege
KORJUS ist eine Methodik für Jugendanwaltschaften und Jugendgerichte. Sie wurde in den Jahren 2010 und 2011 mit der Jugendstrafrechtspflege des Kantons Zürich, vertreten durch die Oberjugendanwaltschaft, entwickelt. KORJUS ist ein theoretisch fundiertes Handlungsmodell für die sozialarbeiterische Abklärung persönlicher Verhältnisse, für die Planung und Führung von jugendstrafrechtlichen Schutzmassnahmen sowie für die Evaluation der Schutzmassnahmen und interner Arbeitsprozesse. Für die theoretische Fundierung von KORJUS wurde neben der Kompetenzorientierung ein weiterer Ansatz beigezogen, um den Ansprüchen einer professionellen Beurteilung des Delinquenz-Risikos gerecht zu werden: die Risikoorientierung. Die Methodik integriert beide Ansätze und macht sie für die Praxis nutzbar.
Dank der Unterstützung des Bundesamtes für Sozialversicherungen, des Amtes für Justiz des Kantons Freiburg und des Marie Boehlen-Fonds konnte KORJUS im Jahr 2019 ins Französische übersetzt werden.
Für die Kantone Zürich, St. Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Schwyz, Graubünden und Luzern liegen mehrere Evaluationsstudien vor, die teilweise zu einer leichten Anpassung der Methodik führten. Zur Weiterentwicklung der Methodik finden so genannte KORJUS-Konferenzen statt.